Personenschutz Secret Service

Das Kennedy-Attentat: Ein Blick hinter die Kulissen des Secret Service

17.10.2011

Am 22. November 1963 fielen in Dallas mehrere Schüsse. Durch sie wurde Präsident Kennedy getroffen. Er erlag seinen schweren Verletzungen nur wenig später im Parkland Krankenhaus. Die zu Kennedys Schutz eingeteilten Personenschützer des Secret Service hatten an diesem Tag nicht nur einen schlechten Tag. Sie versagten auf ganzer Linie. Einer von ihnen blickt jetzt auf den tragischen Tag zurück.

Aktuelles Kennedy Attentat

Neues Buch: The Kennedy Detail: JFK's Secret Service Agents Break Their Silence

Beim Kennedy Attentat spielt der Secret Serice eine zwielichtige Rolle.

Der Secret Service und das Versagen

Den Namen des Mannes vom Secret Service – Gerald S. Blaine – müssen auch Kenner des Kennedy-Attentats ersteinmal nachschlagen. Kein Wunder. Denn Blaine war an jenem Tag nicht der Tagesschicht zugeteilt. Während der Tagesschicht wurden mehrere Schüsse an der Dealey Plaza in Dallas abgegeben, die John F. Kennedy töteten und den texanischen Gouverneur Connally verletzten. Pech oder Glück? Blaine war für die Nachtschicht von 0 bis 8 Uhr eingeteilt worden und war während der Schüsse nicht bei Kennedy.

Das erste Buch eines Personenschützers

In seinem jetzt veröffentlichten Buch »The Kennedy Detail: JFK’s Secret Service Agents Break Their Silence« erzählt Blaine erstmals seine Geschichte. Es ist zugleich das erste Buch eines Personenschützers von Kennedy. Blaine schreibt auch über die schrecklichen Erinnerungen seiner Kollegen nach dem Mord.

Das Buch ist ein aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen des Secret Service und enthält viele bisher unbekannte Details über die Ereignisse des 22. November 1963. Blaine beschreibt die Atmosphäre innerhalb des Secret Service in den Tagen vor dem Attentat und wie die Agenten auf die Bedrohung durch Lee Harvey Oswald reagierten.

Die Personenschützer und ihre Rolle

An jenem Freitag, an dem Kennedy sein Leben verlor, gab es neben verschiedenen anderen Unterstützungseinheiten nur 43 Männer vom Secret Servcie, die für das Leben Kennedys und seiner Begleitung verantwortlich waren. Dem direkten Schutzbereich Kennedys waren nur zwei Männer zugeteilt. Sie befanden sich auf den Trittbrettern des Begleitfahrzeugs vom Secret Service, dass Stoßstange an Stoßstange hinter der Limousine Kennedys hinterher fuhr. Dort befanden sich neben Kennedy seine Frau, Jackie, und vor beiden das Ehepaar Connally. Auf dem Fahrer- und Beifahrersitz des schweren Lincoln Continental SS-X-100 befanden sich ebenfalls zwei Personenschützer.

Die Folgen des Attentats

Die Personenschützer für Kennedy eint die völlige Regungslosigkeit während des Attentats, bei der mit Pausen mindestens drei Schüsse abgefeuert worden waren. Es ist einer der Gründe, weshalb Angehörige des Secret Service als Mitverantwortlich für das geglückte Attentat und als dessen potentielle Drahtzieher/ Mitverschwörer gelten. Allerdings wurde niemand von ihnen jemals offiziell belangt.

Stattdessen wechselten viele Personenschützer kurz nach dem Mord an Kennedy zur Personenschutztruppe von Lyndon B. Johnson, dem Nachfolger John F. Kennedys im Präsidentenamt, oder zu anderen hochrangigen US-Regierungsvertretern. In seinen Erinnerungen bezieht sich Blaine auch auf andere Angehörige des Secret Service, die dafür ihre Erinnerungen teilen oder ihre eigenen privaten Aufzeichnungen verwendeten. Blaine selbst verließ kurz nach dem Kennedy-Attentat den Secret Service und stand in Sicherheitsfragen Privatunternehmen zur Seite. Er ging 2003 in den Ruhestand und lebt jetzt in Colorado.

Der Secret Service heute

Heute hat der Secret Service 4000 Angehörige und verfügt statt über ein millionenschweres Budget über eines in Höhe von über 1 Mrd. Dollar. Die Agenten des Secret Service sind heute besser ausgebildet und besser ausgerüstet als je zuvor. Sie haben Zugriff auf die neuesten Technologien und arbeiten eng mit anderen Sicherheitsbehörden zusammen, um die Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie zu gewährleisten.

Trotzdem bleibt die Frage, wie es möglich war, dass ein Attentat wie das auf Kennedy überhaupt geschehen konnte. Die Antwort darauf liegt in der Komplexität der Sicherheitsmaßnahmen und der Schwierigkeit, jeden möglichen Angriff zuvorzusehen. Der Secret Service hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und hat seine Sicherheitsprotokolle entsprechend angepasst. Heute sind die Agenten besser auf die Bedrohungen durch Terroristen und andere Feinde des Staates vorbereitet. Das Kennedy-Attentat war ein Wendepunkt in der Geschichte des Secret Service und hat zu einer grundlegenden Überarbeitung der Sicherheitsmaßnahmen geführt. Heute ist der Secret Service besser als je zuvor auf die Herausforderungen der modernen Sicherheitslage vorbereitet.

Offiziell hat der 23-jährige Lee Harvey Oswald die Schüsse abgegeben, die John F. Kennedy töteten und Gouverneur Connally verletzten. Doch die Frage nach den Hintergründen des Attentats bleibt weiterhin offen. Das Kennedy-Attentat ist ein Mahnzeichen für die Gefahren, die von politischen Attentaten ausgehen. Es erinnert uns daran, dass die Sicherheit von Politikern und anderen prominenten Persönlichkeiten stets ein wichtiger Aspekt der nationalen Sicherheit ist. Der Secret Service hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und hat seine Sicherheitsprotokolle entsprechend angepasst. Heute sind die Agenten besser auf die Bedrohungen durch Terroristen und andere Feinde des Staates vorbereitet. Das Kennedy-Attentat war ein tragischer Vorfall, der die Welt schockierte. Es erinnert uns daran, dass die Sicherheit von Politikern und anderen prominenten Persönlichkeiten stets ein wichtiger Aspekt der nationalen Sicherheit ist.

In meinem Buch »Labyrinth der Wahrheiten – Todesschüsse auf Kennedy« im Abschnitt »Der Schutz des Präsidenten« werden die Aktionen der Personenschützer in unmittelbarer Nähe von Kennedy dargestellt. Außerdem wird darauf eingegangen, wie es zur Festlegung der verhängnisvollen Route durch Dallas kam. Der vermeintliche Attentäter Oswald hatte erst 1 Monat zuvor eine Arbeitsstelle im Schulbuchlagerhaus angetreten, aus denen die tödlichen Schüsse abgefeuert worde sein sollen.

Phil Willis: Ein wichtiger Augenzeuge der Ermordung von Präsident Kennedy

Am Tag des Attentats auf Kennedy befand sich Phil Willis, ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, der den Angriff auf Pearl Harbor überlebt hatte, mit seiner Familie am Tatort. Als Amateurfotograf machte Willis 24 Bilder vor, während und nach den tragischen Ereignissen.

Die Willis-Sammlung: Ein wertvolles Forschungsmaterial

Nach dem Attentat wählte Willis 12 seiner besten Bilder aus und packte sie in ein Gedenkset von 35-mm-Farbdias. Diese Bilder, oft als „Willis 1 bis Willis 12“ bezeichnet, wurden nicht in chronologischer Reihenfolge aufgenommen. Zum Beispiel ist das Bild, das als „Willis 5“ bekannt ist, eigentlich das siebte in der gesamten Dia-Sequenz. Einige der Bilder in dieser Sammlung haben mehrere Nummern.

Die Bedeutung von Willis‘ Fotografien

Das Bild zeigt Kennedy unter einem schwarzen Pfeil und das Begleitfahrzeug des Secret Service, bei dem die Personenschützer auf den Laufbrettern des Fahrzeuges stehen. Laut den Aussagen von Willis entstand dieses Bild genau zum Moment des ersten Schusses.

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Mehrere von Phil Willis‘ Fotografien wurden in späteren Untersuchungen zum Attentat verwendet, darunter 1964 von der Warren-Kommission und 1976 vom House Select Committee on Assassination. Insbesondere „Willis 5“, das zu dem Zeitpunkt aufgenommen wurde, als Willis den ersten Schuss hörte, stieß im Laufe der Jahre auf großes Forschungsinteresse, da es die Präsidentenlimousine und das Nachfolgefahrzeug des Secret Service sowie den Grashügel und eine nicht identifizierte Gestalt auf der Betonstützmauer in der Nähe eine Holzzaunes zeigt. Vom Grashügel aus, hinter einem Bretterzaun wurde Ende der siebziger Jahre ein weiterer Attentäter lokalisiert, der avon dort (mindestens) einen Schuss abgegeben hatte.

Phil Willis: Ein produktiver Augenzeuge und Sammler

Im Laufe der Jahre gab Phil Willis zahlreiche Augenzeugeninterviews zu Autoren und Forschern. Er wurde auch ein Sammler und Liebhaber von Attentaten. Willis verstarb 1995, hinterließ jedoch ein wertvolles Erbe an fotografischen Beweisen und Augenzeugenberichten.

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Abraham Zapruder filmte das Attentat auf einem 8-mm Film. Er zeigt das Verhalten des Secret Service zum Zeitpunkt der Schüsse und deren erste Reaktionen. Beweisstück der Warren Kommission, bearbeitet, Copyright 1967 (renewed 1995) The Sixth Floor Museum at Dealey Plaza. All rights reserved.

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