Fluchtaxi Oswalds steht zum Verkauf
Ein Taxi mit der Nummer 36 stand zum Verkauf. Es verbindet die dunkelsten Stunden der amerikanischen Geschichte mit seinem vermeintlichen Verursacher. Lee Harvey Oswald nutzte das Taxi, um sich unmittelbar nach den Schüssen auf Präsident Kennedy vom Tatort zu entfernen. Die offiziellen Stellen erkannten darin eine Flucht des Attentäters. Sein »Fluchtfahrer« war William Wayne Whaley.
Das Taxi wechselt den Besitzer
Vor über 30 Jahren ging das Taxi in den Besitz des Pate Museums für Transport über. Jetzt stellt das Museum den Betrieb ein. Fachleute meinten, das Taxi würde für etwa 30.000 Dollar verkauft werden, weil es ein Stück amerikanischer Geschichte darstellt. Und tatsächlich wechselte das Fahrzeug für 35.750 Dollar den Besitzer.
Der Tag des Attentats
Kennedy wurde gegen 12.30 Uhr am 22.November 1963 in Dallas erschossen. Während durch die gesamte Stadt Sirenengeheul erklang, stieg zu Taxifahrer Whaley ein Fahrgast, dessen Name seitdem in aller Munde bleiben wird: Lee Harvey Oswald. Besonders verwunderlich: Bevor das Taxi losfuhr, sprach eine ältere Dame den Taxifahrer an:
»Fahrer, können Sie mir ein Taxi rufen?«
Oswald öffnete die Tür und wollte ihr sein Taxi überlassen, was äußerst ungewöhnlich für einen fluchtwilligen Attentäter ist. Weil die ältere Dame aber ablehnte, fuhren Whaley und sein Taxi in die amerikanische Geschichte ein.
Die Fahrt nach Hause
Die Fahrt für 95 Cent ist auch aus einem anderen Grund bemerkenswert. Das FBI vermochte die von Whaley angegebene Fahrtdauer zum Zimmer Oswalds nicht nachvollziehen. Bei den FBI-Fahrten benötigten die Beamten erheblich länger für die Strecke. Erst nachdem Wahley ihnen erklärte und vorführte, dass er in der Lage war, entsprechend der Ampelphasen in einer grünen Welle zu fahren, löste sich dieses Problem auf nachvollziehbare Weise.
In seiner eidesstattlichen Versicherung beschreibt Whaley, dass er gegen 12:30 Uhr einen jungen Mann aufnahm und ihn von einem Greyhound-Busbahnhof zum 500 Block of North Beckley brachte. Später identifizierte er den Mann bei einer Gegenüberstellung. Es handelte sich dabei um Lee Harvey Oswald.
Zweifel an Oswalds Schuld
Ein Problem bleibt aber bestehen. Nur kurze Zeit nachdem Whaley seinen Fahrgast abgesetzt hatte, fiel der Streifenpolizist Tippit einem Mordanschlag zum Opfer. Und obwohl die bisherigen Untersuchungskommissionen Oswald auch dieses Verbrechens beschuldigten, bleiben Zweifel. Denn es war für Oswald zeitlich trotzdem kaum möglich an diesem Tatort zu sein, um Tippit zu ermorden.
Das Schicksal von William Whaley
Wahley erhielt in den Folgejahren nur geringe Aufmerksamkeit. Diese wurde abprupt im Winter 1965 beendet. Er verstarb bei einem Verkehrsunfall.
Zweifel an Oswalds Flucht und der offiziellen Version vom Fluchtweg
Nachdem Ruby Oswald getötet hatte, gab Staatsanwalt Wade zu Oswalds Bewegungen nach dem Attentat mehrere Informationen. Er erklärte, Oswald habe einen Bus genommen, beschrieb aber die Stelle, an der Oswald in das Fahrzeug eingestiegen war, als sieben Blocks von der Stelle entfernt, den der Busfahrer in seiner eidesstattlichen Erklärung angegeben hatte. Oswald, so Wade weiter, habe dann ein Taxi genommen, das von einem Daryll Click gefahren wurde, der eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnet hatte. Eine Nachfrage bei der City Transportation Company ergab, dass es einen solchen Taxifahrer in Dallas nie gegeben hatte. In Anbetracht dieses Beweises änderte Wade dann den Namen des Fahrers in William Whaley. Aus dem Fahrtenbuch des Fahrers ging hervor, dass ein Mann, auf den die Beschreibung Oswalds zutraf, um 12.30 Uhr abgeholt worden war. Der Präsident wurde um 12.31 Uhr erschossen. Staatsanwalt Wade erwähnte dies nicht. Dieser Widerspruch wurde nie aufgeklärt.
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