CIA-Operation mit Oswald
Jefferson Morley ist der Autor des Buches »Our Man in Mexico City: Winston Scott and the Hidden History of the CIA«. Er behauptet, der US-Geheimdienst CIA könnte 6 Wochen vor dem Mord an Präsident John F. Kennedy eine Operation durchgeführt haben, an der Lee Harvey Oswald - der angebliche Mörder von Präsident Kennedy -, beteiligt war.
Der Journalist Jefferson Morley beschäftigt sich mit neuen Details zu Operationen der CIA im Umfeld des mutmaßlichen Attentäters Lee Harvey Oswald in den Monaten vor dem Kennedy-Attentat.
Zu dieser Schlussfolgerung gelangte Morley während der Arbeiten zur Biografie von Winston Scott, der für mehr als ein Jahrzehnt die CIA-Station in Mexiko leitete. Morley geht davon aus, wenn es tatsächlich die Geheimdienstoperation mit Oswald gegeben hatte, war Scott nicht beteiligt. Oswald gilt nach offizieller Lesart als der Mörder von Kennedy.
Der CIA bestreitet bis heute, dass es eine derartige CIA-Operation gegeben hatte. In Washington kannte man den Namen Oswald zwar bereits, habe aber keinerlei Informationen darüber besessen, dass ein Mann namens Oswald im September 1963 neben der sowjetischen Botschaft auch die Botschaft von Kuba in der mexikanischen Hauptstadt besucht hatte. Bei dem Kontakt Oswalds zur sowjetischen Botschaft wurden Telefonate von der CIA-Station abgehört, für die Scott verantwortlich war.
Enthüllende Ergebnisse der CIA Operation mit Oswald
Wie die Reise Oswalds nach Mexiko, auf Grundlage der vorliegenden Dokumente, zu bewerten ist, ist Gegenstand von erheblichen Kontroversen. Offiziell wollte Oswald seine (erneute) Ausreise über Kuba in die Sowjetunion bewerkstelligen. Morley behauptet im Gegensatz dazu, dass Oswald an vier Geheimdienstoperationen teilgenommen hatte, von denen zwei von Scott durchgeführt wurden, welche auch die kubanische Botschaft in Mexiko-City zum Ziel hatten. Die anderen beiden leitete David Atlee Phillips, ein ebenfalls hochrangiger Leiter des CIA. Morley kommt zu einigen enthüllenden Erkenntnissen. Als Kennedy noch am Leben war, beobachtete der CIA Oswald nicht nur, sondern eine Gruppe innerhalb des Geheimdienstes manipulierte Informationen über Oswald. Insbesondere wurde auch der Stationschef Winston Scott bewusst aus den vollständigen Informationen über Oswald herausgehalten.
CIA-Operation durch ehemalige Mitarbeiter bestätigt
Zwischenzeitlich haben drei frühere CIA-Mitarbeiter bestätigt, dass es im September 1963 ein besonders starkes Interesse an Oswald gegeben hatte, nachdem dieser in Mexiko aufgetaucht war. Zwei Monate später wurde Kennedy (angeblich) durch Oswald erschossen, einem vermeintlich verwirrten Attentäter ohne Verbindungen zu Geheimdienstkreisen.
CIA verweigert Aktenherausgabe CIA-Operation Oswald?
Die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der CIA und dem Journalisten Morley um die Herausgabe von Akten zum Kennedy-Attentat geht in eine neue Runde. Die CIA weigerte sich erneut, den Forderungen des Journalisten nachzukommen.
Trotzdem der Geheimdienst per Gerichtsentscheid aufgefordert worden ist, seinen Aktenbestand nach den Berichten ihres früheren Mitarbeiters George Joannides abzusuchen und das Fehlen von 17 Monatsberichten der kubanischen Exilgruppe DRE zu erklären, lehnte der CIA erneut die Herausgabe der Berichte oder eine Erklärung ab.
Die Rolle von Joannides bei der Aufklärung der Umstände der Ermordung von Präsident Kennedy ist außergewöhnlich. Er führte die Aufsicht und unterstützte die Exilgruppe DRE in Mexiko finanziell, zu der Oswald wenige Wochen vor dem Attentat auf Kennedy Kontakt hatte. Nur wenige Stunden nach den Schüssen in Dallas wies die DRE auf die Verbindungen von Oswald zu Kuba hin und schuf damit die erste Verschwörungstheorie, die bis in unsere Zeit ihr Dasein fristet. Mit den angeforderten Akten ist es möglich herauszufinden, ob es sich bei der Verschwörungstheorie um eine CIA-Operation gehandelt hatte.
Hinzu kommt, dass Joannides in den siebziger Jahren als Kontaktmann zwischen der CIA und dem Sonderausschuss des Repräsentantenhauses fungierte. Der Sonderausschuss führte eine erneute Prüfung der Beweise zum Mordfall Kennedy durch und kam zu dem Schluss, dass es sich »wahrscheinlich« um eine Verschwörung gehandelt hatte. Entsprechend der Vereinbarungen zwischen der CIA und dem Sonderausschuss hätte Joannides nicht in dieser Position tätig werden dürfen, sondern hätte auf die Zeugenbank gehört.
Der Geheimdienst hielt die Rolle von Joannides bewusst geheim und ist wiederum nicht bereit, die damals von ihm erstellten DRE-Berichte herauszugeben bzw. ihr Fehlen zu erklären.
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