In einem Zeitschriften-Artikel wurde Howard Hunt in den siebziger Jahren beschuldigt, am Tag des Attentates auf John F. Kennedy in Dallas gewesen und daran beteiligt zu sein. Die von ihm angestrengte Verleumdungsklage gegen die Herausgeber verlor Hunt nicht zuletzt deshalb, weil er sich in erhebliche Widersprüche verstrickte. Neben hochrangigen CIA-Mitgliedern wurde auch die Zeugenaussage von Marita Lorenz gehört. Sie behauptete, Teil einer CIA-Gruppe gewesen zu sein, die den Auftrag gehabt hatte, Kennedy in Dallas zu töten.
Die Lebensgeschichte von Frau Lorenz wurde u.a. filmisch in der Dokumentation »Lieber Fidel, meine Liebe, mein Verrat« durch Wilfried Huismann verarbeitet. Er war sich damals sicher, dass ihre Geschichte stimmen würde: Der CIA war am Attentat auf Kennedy beteiligt. Genauso sicher ist Huismann heute, dass der kubanische Staatspräsident Fidel Castro und nicht der amerikanische Geheimdienst CIA hinter dem Attentat steckt. Die Dokumentation der ARD »Rendezvous mit dem Tod« von Wilfried Huismann nutzt jedoch verfälschte und hochstilisierte Beweise, um ihre Verschwörungstheorie zu beweisen.
Aufgedeckt wurde die Irreführung – FOCUS titelte: »Rendezvous mit dem Bluff« – von mir. Im Buch »Rendezvous mit der Quote – Wie die ARD Kennedy durch Castro ermorden ließ« sind alle Fakten der Recherche enthalten.
Wie in diesem Buch ebenfalls dargelegt, ist der Nachfolger im Präsidentenamt Kennedys, Lyndon B. Johnson, möglicherweise selbst in das Kennedy-Attentat verstrickt. Dieser Ansicht ist zumindest Howard Hunt. Aus seinen demnächst erscheinenden Erinnerungen, »American Spy: My Secret History in the CIA, Watergate and Beyond«, geht hervor, dass Johnson für Hunt als einer der Hauptverantwortlichen für den Mord an Kennedy gilt.
Howard Hunt selbst spielt bei den Recherchen anderer Forscher ebenfalls eine bedeutende Rolle. Demnach wurde Hunt, verkleidet als Landstreicher, unmittelbar nach den Schüssen in Dallas am Tatort festgenommen. Die als Beweis dienenden Fotos wurden 1992 durch die Dallas Polizei und das FBI erneut begutachtet. Nach ihren Angaben ist keine der abgebildeten Personen mit Howard Hunt identisch.