Wenn die im Film dargelegte Theorie nicht so ernst wäre, gäbe es Anlass zur Belustigung, so Peñalver. Denn nicht mehr und nicht weniger wird einem amtierenden Staatschef vorgeworfen: Beteiligung an einem Mord. Was aber »durch nichts belegt werde.«, erklärte der Botschafter. Wie aus informierten Kreisen bekannt wurde, werden Journalisten und andere für die ARD tätige Personen auf absehbare Zeit keine Erlaubnis für eine Berichterstattung auf Kuba erhalten.
Der Botschafter Kubas befindet sich nicht nur im Recht. Wie heute bekannt ist, wurde der Film mit Hilfe von dubiosen Zeugen und verfälschten Beweisen fertiggestellt.
Ein etwas scharfes Fazit aus meinem Buch »Rendezvous mit der Quote – Wie die ARD Kennedy durch Castro ermorden ließ« lautet daher:
Wann vergeht eigentlich den ARD-Verantwortlichen des Dokumentarfilms »Rendezvous mit dem Tod – Kennedy und Castro« das Lachen? Wann bilden sie sich nicht mehr ein, eine »profunde Dokumentation« abgeliefert zu haben, die einen »Durchbruch in der Forschung« zum Kennedy-Attentat darstellen soll. Und wie humorvoll sind die Geldgeber: der japanische Sender NHK, der SWR, Radio Bremen, WDR und ARD, wenn sie erfahren, dass die zentrale These der ARD-Dokumentation unter der Last der Gegenbeweise bereits eingestürzt ist. Ehrlicherweise ist der ARD-Film jetzt nur noch als ARD-DokuFiktion öffentlich zu retten. Aber für die Produktion so einer Geschichte wäre natürlich auch im WDR die Abteilung für Fernsehunterhaltung zuständig gewesen.