CIA Dokumente

CIA muss geheime Dokumente herausgeben

28.02.2008

Der CIA muss sich der Entscheidung eines Gerichtes beugen, dem Kläger Jefferson Morley bis zum 30. April bislang geheime Dokumente über George Joannides auszuliefern oder zu erklären, warum diese Akten nicht verfügbar sind.

Aktuelles Kennedy Attentat

CIA muss Dokumente herausgeben

Die Prioritätenliste von Morley

Morley übergab dem CIA eine Prioritätenliste. An oberster Stelle stehen 17 Monatsberichte über die Organisation DRE, einer kubanischen Exilgruppe, die Joannides 1963 anleitete und finanziell unterstützte. Die zweite Priorität liegt bei den noch immer unter Verschluss gehaltenen 1.100 Dokumenten in den Kennedy-Akten. Lee Harvey Oswald, der vermeintliche Attentäter von John F. Kennedy, hatte zu dieser Zeit mehrfach Kontakt zu der Gruppe DRE. Diese Gruppe verbreite nur Stunden nach dem Mord an Kennedy die These, dass Oswald über Kontakte zum kubanischen Machthaber Fidel Castro verfügte und in dessen Auftrag Kennedy erschossen haben könnte.

Die möglichen Enthüllungen

Der Inhalt der jetzt zu findenden Akten könnte die Frage klären, ob Oswald durch Angehörige des CIA beobachtet, unterschätzt oder bei seinen Handlungen in Dallas manipuliert worden ist. Das Ausmaß der Einflussnahme des CIA über die Exilgruppe, die eine Verbindung von Castro, Oswald und dem Mord an Kennedy versuchten herzustellen, sollte sich aus den Dokumenten ergeben. Fakt ist aber bereits, dass Castro Recht hatte, als er einen CIA Hintergrund der Gruppe öffentlich behauptete. Die öffentliche Verbreitung der These Kuba steckt hinter den Schüssen in Dallas, wurde finanziell durch den CIA unterstutzt.

Die Rolle von Joannides

Joannides wurde nicht durch die bisherigen Untersuchungsausschüsse befragt. Stattdessen fungierte ausgerechnet er, der als Zeuge hätte Aussagen sollen, als Kontaktmann zur Beschaffung von CIA-Akten zwischen dem Geheimdienst und dem in den 70ger Jahren tätigen Sonderausschuss des Repräsentantenhauses. Seine wirkliche Funktion von 1963 wurde erst nach seinem Tod 2001 bekannt. Alle Versuche von Befürwortern der Einzeltäter- wie auch einer Verschwörungstheorie Zugang zu den Joannides-Akten zu erhalten, wurden durch den CIA bisher abgeschmettert. Auch alle diesbezüglichen Fragen verblieben durch den CIA unbeantwortet.

Der JFK Records Act

Der 1992 im Zuge der Debatten um den Film von Oliver Stone »JFK-Tatort Dallas« beschlossene JFK Records Act, verfügte die »sofortige« Veröffentlichung aller Akten zum Attentat auf Kennedy.

Update zur Herausgabe der Dokumente – 01.05.2008

Die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der CIA und dem Journalisten Morley um die Herausgabe von Akten zum Kennedy-Attentat geht in eine neue Runde. Die CIA weigerte sich erneut, den Forderungen des Journalisten nachzukommen.

Die Rolle von George Joannides

Trotzdem der Geheimdienst per Gerichtsentscheid aufgefordert worden ist, seinen Aktenbestand nach den Berichten ihres früheren Mitarbeiters George Joannides abzusuchen und das Fehlen von 17 Monatsberichten der kubanischen Exilgruppe DRE zu erklären, lehnte der CIA erneut die Herausgabe der Berichte oder eine Erklärung ab.

Attentat auf Kennedy eine CIA-Operation?

Die Rolle von Joannides bei der Aufklärung der Umstände der Ermordung von Präsident Kennedy ist außergewöhnlich. Er führte die Aufsicht und unterstützte die Exilgruppe DRE in Mexiko finanziell, zu der Oswald wenige Wochen vor dem Attentat auf Kennedy Kontakt hatte. Nur wenige Stunden nach den Schüssen in Dallas wies die DRE auf die Verbindungen von Oswald zu Kuba hin und schuf damit die erste Verschwörungstheorie, die bis in unsere Zeit ihr Dasein fristet. Mit den angeforderten Akten ist es möglich herauszufinden, ob es sich bei der Verschwörungstheorie um eine CIA-Operation gehandelt hatte.

Joannides‘ Rolle im Sonderausschuss

Hinzu kommt, dass Joannides in den siebziger Jahren als Kontaktmann zwischen der CIA und dem Sonderausschuss des Repräsentantenhauses fungierte. Der Sonderausschuss führte eine erneute Prüfung der Beweise zum Mordfall Kennedy durch und kam zu dem Schluss, dass es sich »wahrscheinlich« um eine Verschwörung gehandelt hatte. Entsprechend der Vereinbarungen zwischen der CIA und dem Sonderausschuss hätte Joannides nicht in dieser Position tätig werden dürfen, sondern hätte auf die Zeugenbank gehört.

Der Geheimdienst hielt die Rolle von Joannides bewusst geheim und ist wiederum nicht bereit, die damals von ihm erstellten DRE-Berichte herauszugeben bzw. ihr Fehlen zu erklären.

Empfohlene Lesebeiträge

Der Dokumentarfilmer Huismann präsentierte in der ARD eine nicht neue Antwort auf die Frage, die Amerika in Atem hält: Wer ist für das Attentat auf John F. Kennedy verantwortlich? Castro! Meint die ARD. Und begibt sich damit auf dünnes Eis.

Der Filmbeitrag der ARD »Rendezvous mit dem Tod - Castro und Kennedy« von Wilfried Huismann hat diplomatische Folgen. Kurz nach der Ausstrahlung des massiv beworbenen Films kritisiert der Botschafter von Kuba in Deutschland, Gerardo Peñalver, die Freigabe der Dokumentation durch die Verantwortlichen der ARD.

Vertrauliche FBI-Papiere, welche diese Woche an die Washington Post übergeben wurden, geben detailliert darüber Auskunft, dass Gerald R. Ford das FBI im Geheimen über die Arbeit der Warren Kommission unterrichtete. Die Warren Kommission untersuchte 1963/ 1964 das Attentat auf Präsident John F. Kennedy.

Der pensionierte FBI-Beamte Francis X. O’Neill Jr., der am Tag der Ermordung von Präsident John F. Kennedy dessen Autopsie überwachte, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Seine Beobachtungen und seine Bericht stehen nicht im Einklang mit dem Untersuchungsergebnis, wonach ein einzelner Attentäter Kennedy durch Schüsse von hinten ermordete.