CIA-Verschwörung

Kennedy-Attentat war Verschwörung der CIA - sagte der Bruder von John F. Kennedy

18.01.2013

Während einer Veranstaltung in Dallas erstaunte Robert Kennedy jr. die Zuschauer. Sein Vater, der Bruder des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy und damaliger Justizminister, war der Meinung, dass es sich bei dem Attentat um eine Verschwörung gehandelt hatte. Mitbeteiligt: der US-Geheimdienst CIA.

Präsident Kennedy mit seinem Neffen Robert Kennedy

Präsident John F. Kennedy gemeinsam mit seinen Neffen Robert F. Kennedy jr., der ihm einen Salamander schenkt, Oval Office, Weißes Haus, Washington, D.C.; JFKLibrary Boston

Mein Vater glaubte, dass der Abschlussbericht der Warren Kommission (1964) wertlos war. Öffentlich unterstützte er zwar den Bericht, aber im privaten Kreis lehnte er ihn ab. Er war ein sehr akkurater Anwalt. Er hat den Bericht selbst studiert. Er war ein Experte im Analysieren und dem Suchen nach der Wahrheit. Der Bericht hatte Fehler. Die Beweise sind sehr überzeugend, dass es kein Einzeltäter war.

Den offiziellen Untersuchungsergebnissen nach hatte der 24-jährige Ex-US-Marineinfantrist Lee Harvey Oswald Kennedy aus dem 6. Stock eines Schulbuchlagers erschossen. Oswald selbst fiel zwei Tage später einem Attentat zum Opfer. Unter Polizeischutz stehend, wurde er von Jack Ruby mit einem einzelnen Schuss in den Bauch getötet. Offiziell haben sich beide nicht gekannt.

Es war das erste Mal, dass sich ein Mitglied der Kennedy-Familie fast 50 Jahre nach dem Attentat auf John F. Kennedy öffentlich in Dallas äußerte. Kennedy wurde gegen 12.30 Uhr in der Elm Street ermordet, kurz vor dem Ende einer Fahrzeug-Parade durch Dallas. Durch die tödlichen Schüsse waren alle Familienmitglieder niedergeschmettert, so Robert Kennedy jr. Sein Vater konnte nichts tun, er hatte all seine Kraft verloren. J. Edgar Hoover, der Leiter der US-Bundespolizei FBI, mit dem sein Vater oft harte Auseinandersetzungen führte, hat nie wieder mit ihm gesprochen.

Kennedy jr. sagte auch, dass sein Vater auch eigene Ermittler beauftragt hatte. Sie stellten Telefonaufzeichnungen zwischen Oswald und Ruby sicher, die in den Wochen vor dem Attentat entstanden waren.

Die Telefonaufzeichnungen lasen sich wie ein Inventarverzeichnis führender Mafia-Größen, gegen die ermittelt worden ist.

Kennedy Attentat – »… die bösartige CIA«

In den vier Jahren bevor sein Vater Justizminister wurde, wurden durch die US-Regierung zwei Mafi-Bosse inhaftiert. In den zwei folgenden Jahren waren es 643. Sein Vater war sehr überzeugt davon, dass es sich um eine Verschwörung gehandelt hatte. Zum Kreis der möglichen Verschwörer zählte er auch »die bösartige CIA«.

Zumindest aus den vorliegenden Beweisunterlagen zum Kennedy-Attentat lassen sich die Behauptungen von Kennedy jr. nicht nachvollziehen. Ein heimisches Telefon besaß Oswald demnach zu keinem Zeitpunkt. Eine Verbindung der Mafia zum Attentat auf Kennedy wird verschiedentlich hergestellt, so auch in einer stark kritikwürdigen deutschen Produktion mit dem Titel »Der Kennedy-Mord – Mythos und Wahrheit«.

Die Theorien über die Hintergründe des Attentats auf John F. Kennedy sind vielfältig und umstritten. Viele Experten und Forscher haben sich mit dem Fall auseinandergesetzt und kommen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Einige sehen die CIA als Hauptverdächtigen, andere die Mafia oder sogar den Kubanischen Geheimdienst. Die offizielle Version, dass Lee Harvey Oswald allein gehandelt hat, wird von vielen in Frage gestellt.

Einige Jahre nach dem Attentat auf John F. Kennedy kam es zu einer Reihe von mysteriösen Todesfällen von Personen, die mit dem Fall in Verbindung standen. Dazu gehörten unter anderem der Fotograf Jim Marrs, der den Tatort fotografiert hatte, und der Polizist J.D. Tippit, der Oswald verfolgt hatte. Diese Todesfälle haben zu weiteren Spekulationen über eine mögliche Vertuschung des Attentats geführt.

In den letzten Jahren sind neue Beweise aufgetaucht, die die offizielle Version des Attentats in Frage stellen. Dazu gehören unter anderem die Aussagen von Augenzeugen, die behaupten, dass sie Schüsse von verschiedenen Richtungen gehört haben, und die Entdeckung von neuem Beweismaterial, das die Theorie einer Verschwörung stützt.

Die Debatte um die Hintergründe des Attentats auf John F. Kennedy wird weitergehen, obwohl die entscheidenden Beweise für eine faire Bewertung seit Jahren freigegeben sind. Die Aussagen von Robert Kennedy jr. haben die Debatte zumindest erneut angefacht und zeigen, dass die Familie Kennedy nach wie vor an der Wahrheit interessiert ist.

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