FBI Analysen

Kennedy Attentat FBI - sensationelle falsche Analysen

20.04.2015

Nur wenige Stunde nach dem Attentat auf John F. Kennedy übernahm das FBI die Leitung im Mordfall des Präsidenten. Das FBI lieferte dabei entscheidende Analysen, um den potenziellen Attentäter - Lee Harvey Oswald - überführen zu können. Erst heute ist klar: Jahrelang bediente sich die Behörde falscher Untersuchungsmethoden, die es nie in einen Gerichtssaal hätten schaffen dürfen.

FBI Kennedy Attentat Mannnlicher Carcano

Das angebliche Gewehr des Attentäters. Beweisstück der Warren Kommission CE139, des FBI C14. Sichergestellt unmittelbar nach dem Kennedy Attentat.

Demnach haben FBI und Justizministerium bislang 268 Gerichtsurteile untersucht, in denen die Forensiker des FBI eine Haaranalyse vorlegten. Mit einem niederschmetternden Ergebnis:

  • In 95 Prozent dieser Fälle war die Haaranalyse fehlerhaft
  • 32 Angeklagte wurden auch wegen fehlerhafter FBI-Gutachten zum Tode verurteilt.
  • 26 von 28 Forensikern legten fehlerhafte Gutachten vor

Nach dem der Washington Post vorliegenden FBI-Untersuchungsbericht hätten die FBI-Experten eine Übereinstimmung von Haarproben mit »großer Gewissheit« attestiert. Dabei verließen sie sich anscheinend lediglich auf einen optischen Vergleich der Proben unter dem Mikroskop und unklare Statistiken. Bereits 1997 hatte die Generalinspektion des Justizministeriums in einem Bericht auf schwere Fehler bei Analysen aus einem FBI-Labor hingewiesen. In dem neuen Bericht kritisierte die Generalinspektion nun, dass das FBI daraus nicht die erfoderlichen Lehren gezogen habe. Das FBI versicherte jetzt, dass diese Fehler zukünftig vermieden würden. Man verpflichte sich, größtmögliche Genauigkeit bei Haaranalysen und anderen Analysen zu gewährleisten. Dafür werde man „bedeutende Mittel“ einsetzen.Die untersuchten Gerichtsurteile stammen aus den Jahren 1985 bis 2000. Noch über 2000 Urteile sollen überprüft werden.

Kennedy Attentat FBI – Pressemitteilung

In der offiziellen Pressemitteilung heißt es beispielsweise:

»Das Justizministerium der Vereinigten Staaten (DOJ), das Federal Bureau of Investigation (FBI), das Innocence Project und die National Association of Criminal Defense Lawyers (NACDL) berichteten heute, dass das FBI zu dem Schluss gekommen ist, dass die Aussagen der Prüfer in mindestens 90 Prozent der Prozessprotokolle, die das FBI im Rahmen seiner Überprüfung der mikroskopischen Haarvergleichsanalyse analysierte, fehlerhafte Aussagen enthielten. Sechsundzwanzig von 28 FBI-Beamten/ Analytikern haben entweder Aussagen mit fehlerhaften Angaben gemacht oder Laborberichte mit fehlerhaften Angaben vorgelegt.«

Diese Ergebnisse bestätigen, dass die FBI-Analysten für mikroskopische Haare weit verbreitete, systematische Fehler begangen haben, indem sie die Bedeutung ihrer Daten unter Eid grob übertrieben haben, mit der Folge, dass sie die Argumente der Staatsanwaltschaft auf unfaire Weise gestärkt haben“, sagte Peter Neufeld, Co-Direktor des Innocence Project, das der Cardozo School of Law angegliedert ist. „Während das FBI und das DOJ dafür zu loben sind, dass sie diese Fehler ans Licht gebracht und viele der Betroffenen informiert haben, erfordert dieser epische Justizirrtum eine gründliche Untersuchung, um herauszufinden, wie es vor fast vier Jahrzehnten dazu kam und warum es so lange dauerte, bis er ans Licht kam.

Das FBI hat sich bereit erklärt, kostenlose DNA-Tests anzubieten, wenn entweder eine gerichtliche Anordnung oder ein Antrag der Staatsanwaltschaft auf einen Test vorliegt. Darüber hinaus wird das DOJ in Bundesfällen keine verfahrensrechtlichen Einwände wie Verjährung und Verfahrensfehler geltend machen, wenn die Angeklagten wegen der fehlerhaften Beweise ein neues, faires Verfahren beantragen. Der Großteil der FBI-Prüferaussagen wurde jedoch im Rahmen von Gerichtsverfahren in den Bundesstaaten vorgelegt, und es liegt an den einzelnen Bundesstaaten zu entscheiden, ob sie der Führung des DOJ folgen und diese Fälle zur Verhandlung zulassen werden.

Bevor mitochondriale DNA-Tests zur Analyse von Haaren in Strafsachen eingesetzt wurden, verließen sich Staatsanwälte im ganzen Land routinemäßig auf mikroskopische Haarvergleiche, um einen Angeklagten mit einem Verbrechen in Verbindung zu bringen. Diese Praxis wurde in dem Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften über die forensische Wissenschaft aus dem Jahr 2009, Strengthening Forensic Science in the United States: A Path Forward. Dennoch verwenden einige Gerichte weiterhin Haaranalysen, wenn mitochondriale DNA-Tests als zu teuer, zeitaufwändig oder aus anderen Gründen nicht verfügbar sind. Nach Angaben des Innocence Project waren 74 der 329 aufgrund von DNA-Beweisen aufgehobenen Fehlurteile auf fehlerhafte Haarbeweise zurückzuführen.

Im Laufe von 25 Jahren führte das FBI mehrere zweiwöchige Schulungskurse durch, die mehrere hundert staatliche und örtliche Haarprüfer im ganzen Land erreichten und in denen einige der gleichen wissenschaftlich fehlerhaften Formulierungen verwendet wurden, die die Prüfer des FBI in einigen Laborberichten und oft auch in Prozessaussagen verwendet hatten. Als Reaktion auf die FBI/DOJ-Überprüfung hat die texanische Kommission für forensische Wissenschaft bereits mit einer Überprüfung der Fälle begonnen, die von den Analytikern der staatlichen und lokalen Kriminallabors bearbeitet wurden. Ähnliche Überprüfungen sind in den meisten anderen Staaten erforderlich.

Der CIA muss sich der Entscheidung eines Gerichtes beugen, dem Kläger Jefferson Morley bis zum 30. April bislang geheime Dokumente über George Joannides auszuliefern oder zu erklären, warum diese Akten nicht verfügbar sind.

Der pensionierte FBI-Beamte Francis X. O’Neill Jr., der am Tag der Ermordung von Präsident John F. Kennedy dessen Autopsie überwachte, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Seine Beobachtungen und seine Bericht stehen nicht im Einklang mit dem Untersuchungsergebnis, wonach ein einzelner Attentäter Kennedy durch Schüsse von hinten ermordete.

In den vergangenen Monaten sind einige Augenzeugen und Akteure rund um das Attentat auf John F. Kennedy verstorben. Diese Namen sind der Forschergemeinde gut bekannt: Ed Hoffmann, Aubrey Rike, William McKenzie und Louis Nichols. Sie haben Wichtiges berichtet.

Der Mord an Präsident Kennedy 1963 ist von mindestens zwei Attentätern ausgeführt worden. Das belegt eine jetzt durchgeführte neue wissenschaftliche Studie der nach dem Attentat sichergestellten Geschossfragmente. Allerdings ist das Fundament der Studie mit dem Titel »Chemische und forensische Analyse der Geschossfragmente des JFK-Attentats: Ist ein zweiter Schütze möglich?« erschüttert.