10 Millionen Dollar Klage für verlorenen Film vom Kennedy-Attentat
Es wäre wohl der wichtigste Film eines Amateurfilmers zum Kennedy-Attentat in Dallas 1963 gewesen. Denn der von Orville Nix aus großer Entfernung aufgenommene Film hätte die Frage nach einem Einzeltäter oder einer Verschwörung eindeutig beantworten können. Stattdessen ging das Original des Filmstreifen verloren. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz des FBI.
Der Film von Nix zeigt das Attentat in einer kurzen Sequenz von der Gegenperspektive von Abraham Zapruder.
Die Enkelin von Nix verklagt nun die US-Regierung auf die Zahlung von 10 Millionen Dollar. Nix filmte die Limousine mit Präsident John F. Kennedy, als sie vor dem Grassy Knoll, einer kleinen grasbewachsenen Anhöhe, vorbeifuhr. Der Film zeigt, wie ein Teil vom Schädel des Präsidenten herausschleudert und auf dem hinteren Teil der Limousine landet. Es handelt sich dabei um das Schädelfragment, welches Jackie Kennedy unter Schock versuchte einzusammeln, als sie von ihrem Sitz hochsprang und hinten auf die Limousine kletterte.
Nix verkaufte den Film 1963 für 5.000 Dollar an die US-Nachrichtenagentur UPI. Er nahm 1967 an einer Nachstellung des Kennedy-Attentats für eine Filmdokumentation teil. Jedes mal sagte er dabei, dass die Schüsse vom Grassy Knoll kamen. Also nicht aus dem Gebäude des Schulbuchlagers, wo sich nach den offiziellen Untersuchungen der alleinige Attentäter Lee Harvey Oswald aufgehalten haben soll. Aber diese Version wollten die Filmproduzenten angeblich nicht hören und wiesen ihn darauf hin, dass er nur die offizielle Version vertreten sollte. Was er schlussendlich dann auch tat.
Eine Verschwörung ließe sich noch heute mit dem Film beweisen
Im Film befindet sich im Hintergrund der Bereich, in dem ein Attentäter vermutet wird. Denn der Film zeigt für den Einen oder Anderen ein besonders verdächtiges Geschehnis: Ein Aufblitzen wie von einem Mündungsfeuer eines Gewehres. 1966 ließ UPI eine Studie durchführen, die zu dem Ergebnis kam, dass es sich bei dem Aufblitzen nur um Lichter und Schatten von Bäumen handeln würde. Und demnach nicht um einen Gewehrschützen. Unbestritten dagegen ist es aber, dass der Fahrer der Präsidentenlimousine – ein Mann vom Personenschutz des Secret Service – das Fahrzeug während der Schüsse fast bis zum Stillstand abbremste. Erst nach dem tödlichen Schuss beschleunigte er es wieder. Im Nix-Film ist zu sehen, wie die Bremslichter aufleuchten.
Der Film ist besonders deshalb wichtig, weil er zum Zeitpunkt des tödlichen Kopftreffers ebenfalls den Bereich zeigt, in dem Akustikexperten mit wissenschaftlichen Methoden einen zweiten Schützen am Tatort identifizierten.
Nix sagte bis zu seinem Tod 1988, dass ihm seine Aufnahme nur Ärger eingebracht habe. Diesem Ärger scheint sich nun auch seine Enkelin Gayle Nix Jackson auszusetzen. Denn sie verklagt nun die US-Regierung auf 10 Millionen Dollar, weil das FBI den Film ihres Großvertaters verloren hat. Enkelin fragt: Wer hat den Kennedy-Attentatsfilm meines Großvaters?
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