CIA lehnt Aktenherausgabe beim Kennedy-Attentat ab
Die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der CIA und dem Journalisten Morley um die Herausgabe von Akten zum Kennedy-Attentat geht in eine neue Runde. Die CIA weigerte sich erneut, den Forderungen des Journalisten nachzukommen.
Trotzdem der Geheimdienst per Gerichtsentscheid aufgefordert worden ist, seinen Aktenbestand nach den Berichten ihres früheren Mitarbeiters George Joannides abzusuchen und das Fehlen von 17 Monatsberichten der kubanischen Exilgruppe DRE zu erklären, lehnte der CIA erneut die Herausgabe der Berichte oder eine Erklärung ab.
Attentat auf Kennedy eine CIA-Operation?
Die Rolle von Joannides bei der Aufklärung der Umstände der Ermordung von Präsident Kennedy ist außergewöhnlich. Er führte die Aufsicht und unterstützte die Exilgruppe DRE in Mexiko finanziell, zu der Oswald wenige Wochen vor dem Attentat auf Kennedy Kontakt hatte. Nur wenige Stunden nach den Schüssen in Dallas wies die DRE auf die Verbindungen von Oswald zu Kuba hin und schuf damit die erste Verschwörungstheorie, die bis in unsere Zeit ihr Dasein fristet. Mit den angeforderten Akten ist es möglich herauszufinden, ob es sich bei der Verschwörungstheorie um eine CIA-Operation gehandelt hatte.
Hinzu kommt, dass Joannides in den siebziger Jahren als Kontaktmann zwischen der CIA und dem Sonderausschuss des Repräsentantenhauses fungierte. Der Sonderausschuss führte eine erneute Prüfung der Beweise zum Mordfall Kennedy durch und kam zu dem Schluss, dass es sich »wahrscheinlich« um eine Verschwörung gehandelt hatte. Entsprechend der Vereinbarungen zwischen der CIA und dem Sonderausschuss hätte Joannides nicht in dieser Position tätig werden dürfen, sondern hätte auf die Zeugenbank gehört.
Der Geheimdienst hielt die Rolle von Joannides bewusst geheim und ist wiederum nicht bereit, die damals von ihm erstellten DRE-Berichte herauszugeben bzw. ihr Fehlen zu erklären.