Oswald Brief

In Liebe - Brief von Oswald versteigert

05.11.2010

Ein Brief, den der vermeintliche Mörder von Präsident John F. Kennedy an seine Mutter während seines Aufenthalts in der Sowjetunion schrieb, wurde jetzt versteigert. Lee Harvey Oswald schreibt über den Besuch mit seiner späteren russischen Ehefrau Marina bei derem Onkel, einem vermeintlichen Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes KGB.

Oswald Brief CE183 Umschlag

Brief Oswalds vom 22.10.1959 aus der Sowjetunion an seine Mutter

Bei dem Oswald Brief handelt sich um das Beweisstück 183 der Warren Kommission, die das Attentat auf Kennedy untersuchte. Die Kommission ging der Frage nach, ob sich damit eine Verbindung Oswalds zum sowjetischen Geheimdienst herleiten lässt. Denn der Onkel solle dort ein hochrangiger Offizier sein, der kurz vor der Pensionierung stand. Der Brief wurde von Oswald während seines Aufenthaltes in der Sowjetunion geschrieben.

Oswald Brief – Verbindung zum Geheimdienst KGB?

Oswald Brief CE183 Seite1Schon seit mehr als 40 Jahren wird über eine mögliche Verbindung des KGB zum Kennedy-Attentat spekuliert. In einer erweiterten Fassung wäre auch der kubanische Geheimdienst G2 an dem Attentat beteiligt gewesen. Beide Dienste sollen Oswald benutzt haben, um Präsident Kennedy zu ermorden. Diese Version wurde vor ein paar Jahren in der ARD durch den deutschen Filmautor Wilfried Huismann als angebliche tolle »Sensation« gefeiert. ARD-Offizielle äusserten sich euphorisch über die neuen Erkenntnisse und erwarteten dafür (vergeblich) internationale Anerkennung. Allerdings manövrierte sich ihr »Starregisseur« Huismann ins klare Abseits. Ein Zeuge, der die russische Sprache ins Spanische übersetzt, indem er die kyrillischen Buchstaben um die Achse rotiert, hat kaum etwas in einer ernsthaften Dokumentation der ARD zu suchen. Getoppt wird die Dokumententation tatsächlich aber noch durch die Darstellung eines (Phantom-)Streifschusses am Kopf eines Opfers, den es unbestritten niemals gegeben hatte.

Die Beweise für ein KGB-Komplott sind sehr dürftig. So ist die Behauptung der Onkel von Marina wäre Anghöriger des KGB weit hergeholt. Schon die Warren Kommission identifizierte den Mann als Anghörigen einer Organisation, die mit dem amerikanischen FBI vergleichbar ist. Der jetzt für 7050 Dollar versteigerte Brief Oswalds zeigt eines jedoch ganz deutlich: Das Interesse am Kennedy-Attentat ist ungebrochen.

Empfohlene Lesebeiträge

Der Dokumentarfilmer Huismann präsentierte in der ARD eine nicht neue Antwort auf die Frage, die Amerika in Atem hält: Wer ist für das Attentat auf John F. Kennedy verantwortlich? Castro! Meint die ARD. Und begibt sich damit auf dünnes Eis.

Der Filmbeitrag der ARD »Rendezvous mit dem Tod - Castro und Kennedy« von Wilfried Huismann hat diplomatische Folgen. Kurz nach der Ausstrahlung des massiv beworbenen Films kritisiert der Botschafter von Kuba in Deutschland, Gerardo Peñalver, die Freigabe der Dokumentation durch die Verantwortlichen der ARD.

Der frühere CIA-Mann Howard Hunt verstarb gestern im Alter von 88 Jahren. Er beschuldigt den früheren US-Präsidenten Johnson des Mordes an Präsident John F. Kennedy. Möglicherweise ist er selbst am Attentat auf Kennedy beteiligt. Einen Verleumdungsprozeß verlor er.

Jefferson Morley ist der Autor des Buches »Our Man in Mexico City: Winston Scott and the Hidden History of the CIA«. Er behauptet, der US-Geheimdienst CIA könnte 6 Wochen vor dem Mord an Präsident John F. Kennedy eine Operation durchgeführt haben, an der Lee Harvey Oswald - der angebliche Mörder von Präsident Kennedy -, beteiligt war.