KGB Verstrickung

Neue Erkenntnisse über die Ermordung von John F. Kennedy: Ein Buch enthüllt die Rolle des KGB

08.05.2008

Ein neues Buch wartet mit der Erkenntnis auf, dass Präsident John F. Kennedy von Lee Harvey Oswald im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes KGB erschossen worden ist. Nichts Neues also? Das Kennedy Attentat im Auftrag des KGB?

Aktuelles Kennedy Attentat

KGB Geheimnisse

Die Warren Kommission und der Sonderausschuss

Dass Oswald Kennedy erschoss, deckt sich mit den Schlussfolgerungen, die die Warren Kommission (1964) und ein Sonderausschuss des US-Repräsentantenhauses (1979) nach ihren Untersuchungen zogen. Während die Warren Kommission keine Hintermänner ausfindig machen konnte, favorisierte der Sonderausschuss eine Verschwörung, dessen Ausmaß und Hintergrund jedoch nicht zu ergründen gewesen war.

Das im vergangenen November erschienene Buch »Programmed to kill – Lee Harvey Oswald, the Soviet KGB and the Kennedy Assassination« will diese Wissenslücke auffüllen. Die Führungsebene des sowjetischen KGB instruierte und beauftragte Oswald demnach, den Abzug eines billigen Karabiners italienischer Produktion zu betätigen. Diese Schüsse trafen Kennedy tödlich und verwundeten den Gouverneur von Texas Connally.

Der Autor Ion Mihai Pacepa

Das Buch wurde von dem rumänischen Überläufer des früheren Auslandsnachrichtendienstes Directia Informatii Externe (DIE) Ion Mihai Pacepa geschrieben, der mit dem sowjetischen KGB in engen Kontakt gestanden hatte. Pacepa soll heute mit einer neuen Identität in den USA leben, um der Vergeltung seiner früheren Kollegen zu entgehen.

Kritische Bewertung des Buches

Im Buch gibt es keine schwerwiegenden unterstützenden Beweise, die Fakten an sich sind genauso wenig neu wie der rote Faden einer KGB-Verschwörung. Der Autor legt Indizien vor und belegt seine Theorie logisch statt beweissicher.

Eine der schon 1964 vorgebrachten Behauptungen wird in dem Buch erneut herangezogen. Die russische Ehefrau Oswalds, Marina, handelte in Wirklichkeit im Auftrag des KGB, um der Familie einen seriösen Anschein zu geben. In einem anderen Fall sicherte so eine tschechische Frau einen sowjetischen Agenten 1961 in Montreal ab. Der Autor fragt, ob es sich bei den Oswalds nicht um ein ähnliches Paar gehandelt haben könnte.

Pacepa gibt in seinem Buch Einblicke in die Arbeitsweise des KGB, dessen Operationen und Methoden. Er analysiert die Fakten aus der Perspektive eines Insiders des Geheimdienstgeschäftes. Deshalb ist das Buch lesenswert. Zur Lösung des Kennedy-Attentates trägt es zumeist bereits Bekanntes bei.

Das 2007 veröffentlichte Buch präsentiert eine Theorie, wonach Lee Harvey Oswald vom sowjetischen KGB beauftragt wurde, um Präsident John F. Kennedy zu ermorden. Pacepa, ein ehemaliger rumänischer Geheimdienstoffizier, der in die Vereinigten Staaten desertiert ist, behauptet, Zugang zu KGB-Dokumenten und Quellen gehabt zu haben, die seine Theorie unterstützen.

Während das Buch Interesse und Debatten unter Forschern und Enthusiasten ausgelöst hat, wurden seine Behauptungen und Schlussfolgerungen von vielen Experten und Historikern mit Skepsis aufgenommen. Einige haben die Glaubwürdigkeit von Pacepas Quellen und den Mangel an konkreten Beweisen für seine Theorie in Frage gestellt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ermordung von John F. Kennedy ein komplexes und umstrittenes Thema ist, das von zahlreichen Theorien und Verschwörungsvorwürfen umgeben ist. Während „Programmed to Kill“ eine einzigartige Perspektive bietet, ist es wichtig, das Buch mit einem kritischen Blick zu lesen und unterschiedliche Quellen zu berücksichtigen, wenn man seine Behauptungen bewertet.

Ein kritischer Blick auf die KGB-Verstrickung

Fast in einem Atemzug mit einer möglichen Verstrickung des sowjetischen Geheimdienstes KGB wird auch der kubanische Geheimdienst G2 genannt. Teilweise wird auch von einer gemeinsamen Arbeit beim Attentat ausgegangen. Diese Theorie wurde vor ein paar Jahren aufgewärmt. Mehr dazu in meinem Buch »Rendezvous mit der Quote – Wie die ARD Kennedy durch Castro ermorden ließ«.

Empfohlene Lesebeiträge

Nur wenige Stunden nachdem Kennedy ermordet wurde, analysierten FBI-Beamte eine Tonbandaufzeichnung eines Telefonates, auf dem sich ein Mann in Mexiko-City selbst als Lee Oswald identifizierte. Sie machten eine erstaunliche Entdeckung: Die Stimme war nicht Oswalds.

Der Dokumentarfilmer Huismann präsentierte in der ARD eine nicht neue Antwort auf die Frage, die Amerika in Atem hält: Wer ist für das Attentat auf John F. Kennedy verantwortlich? Castro! Meint die ARD. Und begibt sich damit auf dünnes Eis.

Der Filmbeitrag der ARD »Rendezvous mit dem Tod - Castro und Kennedy« von Wilfried Huismann hat diplomatische Folgen. Kurz nach der Ausstrahlung des massiv beworbenen Films kritisiert der Botschafter von Kuba in Deutschland, Gerardo Peñalver, die Freigabe der Dokumentation durch die Verantwortlichen der ARD.

Der frühere CIA-Mann Howard Hunt verstarb gestern im Alter von 88 Jahren. Er beschuldigt den früheren US-Präsidenten Johnson des Mordes an Präsident John F. Kennedy. Möglicherweise ist er selbst am Attentat auf Kennedy beteiligt. Einen Verleumdungsprozeß verlor er.